ETF – den Durchblick behalten
Das Angebot an börsengehandelten Indexfonds (ETFs) wächst. Nach Angaben der Stiftung Warentest sind in Deutschland rund 1400 ETF an der Börse notiert. ETFs sind das Finanzprodukt der Stunde: transparent, günstig und einfach zu verstehen. Wie behalten Anleger aber den Durchblick? „Sie müssen sich selber die Frage stellen: Was will ich für einen ETF haben?“, sagt Prof. Ingrid Größl, Vorständin des instituts für finanzdienstleistungen e.V. (iff) in Hamburg. Das setzt voraus, dass sich Anleger mit dem Index beschäftigen, den der ETF abbildet – und ein paar Fragen klären.
Wie viele Werte sind in dem Index zusammengefasst?
„Je breiter der Index ist, desto geringer ist das Risiko, dass einzelne Werte für größere Rückgänge sorgen können“, erklärt Prof. Größl. Daher seien ein Index und die entsprechenden ETFs mit 50 Werten riskanter als ein Index mit 500 Werten. Zudem sollte der Index auch mehrere Länder und Branchen umfassen. Maßstab ist dafür oft der MSCI Word oder der MSCI All Country World der auch Aktien von Unternehmen aus Schwellenländer enthält. Ein ETF-Portfolio sollte auf breite, weltweit streunende Fonds aufgebaut sein und erst darauf aufbauend spezieller werden.
Was kostet ein ETF?
Grundsätzlich sind Indexfonds günstiger als gemanagte Produkte. Die Spanne liegt bei 0,1 bis 0,5 Prozent. Zum Kauf eines ETFs brauchen Anleger zudem ein Wertpapierdepot. Günstig sind meist Online-Depots.
Wie ist der ETF aufgebaut?
Wichtig in jedem Fall: „Sie müssen sich mit ihrer Risikobereitschaft auseinandersetzen“, rät Prof. Größl. Wer in schlechten Zeiten an das Geld heran muss, muss auch Verluste dann realisieren. „Ihr Anlagehorizont sollte deshalb mindestens zehn Jahre betragen.“