Dirk Ulbricht, Direktor des instituts für finanzdienstleistung e.V., berichtet im NDR Wirtschafts- und Verbrauchermagazin „Markt“ in der am 06.05.2010 ausgestrahlten Sendung „Wie manche Autohäuser tricksen“ von seinen Erfahrungen als Testkäufer in verschiedenen Autohäusern. Ulbricht gab sich, zusammen mit Verena von Ondarza vom NDR, als potentielle Kunden aus, die bei dem Kauf eines Autos auf eine Finanzierung angewiesen sind. Die verschiedenen Autohäuser ließen zum Teil offensichtliche Kreditausfallrisiken wie befristet Arbeitsverträge und eine anstehende Geburt, die zu einem Lohnausfall führt, unberücksichtigt. Eine Finanzierungsberatung wurde von den Autohäusern nicht durchgeführt.

Verkäufer müssen die Kunden vor sich selbst schützen

Dem Verkäufer wird eine besondere Verantwortung zu teil, mahnt Dirk Ulbricht und fordert. „Der Verkäufer muss darauf achten, dass er die Kunden vor sich selbst schützt. Wenn er im ersten Teil, dem Verkaufsgespräch, den Kauf schmackhaft macht, dann muss der im zweiten Teil darauf aufpassen, was die Leute sich einbrocken.“

Kreditberatung oft nicht verantwortungsvoll

Kreditausfallrisiken wie befristete Verträge oder Schwangerschaften werden bei den Verkaufsgesprächen oft nicht berücksichtigt. „Die Kreditberatung in Autohäusern ist oft nicht verantwortungsvoll“ so der Experte. „Das letzte Wort hat die Bank und das wird von den Verkaufsberatern auch so empfunden. Sie sehen sich gar nicht in der Pflicht darauf zu achten, wer da vor ihnen sitzt.“

Autofinanzierung als Einstieg in die Überschuldung

Damit kann der Kauf eines Fahrzeuges schnell zur Schuldenfalle werden. „Während der Laufzeit der Finanzierung kann immer was mit dem Auto passieren. Das kann dazu führen, dass die Kreditnehmer in der Überschuldung landen“ so der Verbraucherschützer Ulbricht. Die oft am Ende der Finanzierung zu leistende fünfstellige Schlussrate stellt für die Kunden ein zusätzliches Risiko dar.

Sehen Sie die gesamte Sendung hier in der Mediathek des NDR