Dr. Hanne Roggemann war am 29.05. zu Gast bei der Veranstaltungsreihe „Digitaler Salon“ in Berlin. Unter dem Titel „Damage Control“ wurden verschiedene Aspekte rund ums Thema Kreditvergabe diskutiert. Die Veranstaltung fand im Rahmen des von der Mercator Stiftung geförderten Forschungsprojekts Human in the loop? statt. 

Im Rahmen der Runde lag der Fokus unter anderem auf den folgenden Themen: Welche Informationen fließen in eine Kreditentscheidung beim Kreditgeber ein. Welche Rolle spielt Maschine und Mensch bei der Kreditentscheidung und was sind die Konsequenzen für die Verbraucher:innen.

Nach einem Intro von Theresa Züger, (AI & Society Labs) diskutierte Hanne Roggemann – moderiert von Katja Weber (radioeins/rbb, Deutschlandfunk Nova) – mit Aline Weidner (Commerzbank AG) und Raphael Rohrmoser (ADVOADVICE).

Über das System der Kreditvergabe ist wenig bekannt. Verbraucher:innen können wenig darüber erfahren, warum ein Kreditantrag negativ ausfällt und schon gar nicht, warum der Kredit zu eben Konditionen vergeben wurde. Die Entscheidung, ob und zu welchen Konditionen ein Kredit gewährt wird, ist je nach Höhe automatisiert. Kritisch diskutiert wurden in der Runde immer wieder Aspekte wie Umzüge oder die Anzahl der Kreditkarten, denn es ist nicht wirklich erklärbar, warum und wie diese Themen bei der Kreditvergabeentscheidung eine Rolle spielen. Wenn Entscheidungsgründe für Kreditzugang und Kreditkonditionen nicht bekannt sind, dann ist es auch schwer individuelle und systematische Missstände anzuprangern. Hanne Roggemann verwies in der Diskussion insbesondere auf die Gefahr der Benachteiligung bestimmter Gruppen wie z.B. Personen, die nach Deutschland kommen und bisher keine Kredithistorie haben Kreditentscheidungen.

Eine Aufzeichnung ist in Kürze hier verfügbar.