Das iff institut für finanzdienstleistungen e.V. hat heute den iff-Überschuldungsreport 2011 veröffentlicht. Unterstützt wurde die Studie von der Stiftung „Deutschland im Plus“. Der Bericht kommt zu folgenden zentralen Erkenntnissen:
- Die Anzahl der Überschuldungen ist auf eine Rekordhöhe gestiegen. Dies ist vor allem der jüngsten Wirtschaftskrise geschuldet, die sich bei der Überschuldungsstatistik mit einer Zeitverzögerung von 1 bis 2 Jahren niederschlägt, wie es bei solchen Krisen regelmäßig zu beobachten ist.
- Die Höhe der Einzelverschuldung hat sich deutlich reduziert; das liegt sicherlich auch daran, dass die Deutschen vorsichtiger und die Banken beim Kreditgeschäft zurückhaltender geworden sind.
- Unverantwortliches Konsumverhalten ist deutlich auf dem Rückzug, was ebenfalls zeigt, dass die Deutschen umsichtiger mit Geld umgehen.
- Die Forderungen des Staats spielen bei der Überschuldung eine nicht unerhebliche Rolle. Über entsprechende Gesetzesänderungen könnte der Staat einen Beitrag zur Reduzierung der Überschuldung leisten.
- Die durchschnittliche Überschuldungsdauer ist mit ca. 15 Jahren zu lang. Daher ist zu überlegen, welche Möglichkeiten sinnvoll sind, die Pläne zur Verkürzung des Insolvenzverfahrens so zu gestalten, dass möglichst viele Überschuldete davon profitieren, um einen effizienten Weg aus ihrer Überschuldung zu finden.
- Das neue Pfändungsschutzkonto zeigt bisher nur geringe Wirkung; die Versorgung mit Girokonten hat sich bei den Überschuldeten nur leicht verbessert.
- Das Ausbildungsniveau in der Bevölkerung steigt, während es bei den Überschuldeten sinkt. Schulische, berufliche und finanzielle Bildung bieten mehr denn je Schutz vor Überschuldung.