Kreditgeber vermarkten ihre Kreditprodukte gerne als verbraucherfreundlich und nutzen hierfür Begriffe wie fair, verantwortungsvoll, nachhaltig und sozial. Was genau dahintersteckt, bleibt unklar. Häufig werden die Begriffe synonym verwendet. Der vorliegende Policy Brief nimmt eine konzeptuelle Begriffsabgrenzung für einen fairen, einen verantwortungsvollen und einen sozial nachhaltigen Kredit vor, die dazu beitragen kann, das Ambitionsniveau eines verbraucherfreundlichen Kredits erkennbar zu machen. Ein Kredit wird dabei als ein Prozess begriffen, der sowohl die Vertragsanbahnungsphase, die Vertragsschlussphase als auch die Tilgungsphase umfasst, in der es auch um Zahlungsstörungen bis hin zur Einstellung der Zahlungen geht. Jede Phase dieses Prozesses kann durch Eigenschaften charakterisiert werden, die das Ambitionsniveau im Hinblick auf die Verbraucherfreundlichkeit aufzeigen. In dem vorliegenden Abgrenzungsvorschlag hängt dieses Ambitionsniveau davon ab, inwiefern Anbieter den Kreditnutzen der Kreditnehmer:innen in jeder Phase des Kreditprozesses berücksichtigen. Der Abgrenzungsvorschlag kann sowohl von Kreditanbietern genutzt werden, um ihr Ambitionsniveau in Bezug auf den Aspekt „Verbraucherschutz“ im Rahmen der sozialen Nachhaltigkeit abzubilden, als auch dem Gesetzgeber als Orientierungsrahmen für die aktuelle und künftige verbraucherrechtliche Gesetzgebung dienen.

Download

Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an: Dr. Hanne Roggemann