Was sind die Handlungslogiken privater Investoren und Fondsanbieter mit Blick auf Produkte, die sich dem Bereich Gender Lens Investing (GLI) zuordnen lassen? Wie ist dies in Bezug auf Blended Finance zu bewerten? Inwieweit findet GLI im deutschsprachigen Raum überhaupt bereits Anwendung und welche fördernden und hindernden Faktoren lassen sich identifizieren?
Diesen Fragen gehen das institut für finanzdienstleistungen (iff) und das Fair Finance Institute (FaFin) in einem gemeinsamen Projekt nach. Auftraggeber ist das Deutsche Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit (DEval). Ziel des Vorhabens ist es, eine Begleitstudie zu der zu erstellen, die einen Beitrag dazu leistet die finanzielle Additionalität von Blended Finance in Bezug auf Treuhandfonds und die feministische Entwicklungspolitik zu bewerten. Das Projekt läuft voraussichtlich bis Dezember 2025.
Bei GLI handelt es sich um eine Anlagestrategie, bei der bewusst unter dem Aspekt der Geschlechtergerechtigkeit investiert wird. Es geht also darum, Kapital in Unternehmen, Projekte und Fonds zu lenken, die positive Auswirkungen auf Frauen und Geschlechtergerechtigkeit haben. Dies kann über Investitionen in Unternehmen geschehen, die
- einen hohen Anteil an Frauen in Führungspositionen haben.
- Produkte und Dienstleistungen anbieten, die speziell auf die Bedürfnisse von Frauen und Mädchen ausgerichtet sind, oder die Frauen als Hauptzielgruppe haben.
- von Frauen geführt und/oder gegründet werden bzw. wurden.
GLI bedeutet, Geschlechteraspekte in der gesamten Investitionsanalyse von der Bewertung der Investitionen, über die Analyse der Lieferkette, bis hin zu den Arbeitsbedingungen oder den Produkte zu berücksichtigen. Im weiteren Sinne zielt GLI darauf ab, Geschlechterungleichheiten zu reduzieren und soziale sowie wirtschaftliche Gerechtigkeit zu fördern, indem es sicherstellt,
Ansprechperson im iff: Dr. Hanne Roggemann
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