Die EZB hat beschlossen, den Leitzins zum 01.07. auf 0,25 Prozent zu erhöhen. Bei dem zu ändernden Leitzins ist der Hauptrefinanzierungssatz gemeint. Er ist von Finanzinstituten zu entrichten, wenn sie sich von der EZB länger als über Nacht Zentralbankgeld (Banknoten und Münzen oder aber ein Guthaben auf dem EZB-Konto) leihen.
In Zeiten knappen Zentralbankgeldes ist der Hauptrefinanzierungssatz auch eine Grundlage für die Verzinsung von Spar- und Fest- bzw. Termingeld. Das ist aber derzeit nicht der Fall. Vielmehr „parken“ die Finanzinstitute die im Rahmen des Einlagengeschäftes zufließenden Gelder bei der EZB und müssen dafür einen Negativzins (Einlagefazilität) zahlen.
Für Sparkonten sei daher nicht mit einer kurzfristigen Änderung zu rechnen. In einem Artikel für ZEIT Online schätzt Dr. Duygu Damar die Lage daher wie folgt ein: «Für die Sparkonten ist vielmehr der Referenzzinssatz für die EZB-Einlagefazilität von Relevanz». Aber: «Es zeigt, dass die EZB ihre Negativzinspolitik beenden möchte.» Daher sei zu erwarten, dass in den nächsten Quartalen der Zinssatz für die Einlagefazilität auch erhöht wird. «Daher wird die Zinserhöhung für gespartes Geld der Kundinnen und Kunden schrittweise kommen», sagt Damar.
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