ÜReport 30

Das aktuelle Überschuldungsradar zum Thema „Der Kopf, der rotiert nur“ – Die Bedeutung alltagsmathematischer Praktiken im überschuldeten Alltag“ wurde von Dr. Katharina Angermeier (HAW Hamburg) verfasst.

Finanzielle Engpässe und Schulden bedeuten bereits in alltäglichen Situationen wie Einkaufen, Busfahren oder Verabredungen im Freundeskreis für die betroffenen Personen Stress. Fast jede Aktivität ist mit Ausgaben verbunden und beeinflusst unmittelbar das geringe Budget. Ein Spielraum für Fehler ist kaum vorhanden. Überschuldung lässt sich dementsprechend nicht nur als eine wirtschaftlich-rechtlich definierte Zahlungsunfähigkeit begreifen, sondern als sozioökonomisch vulnerable Lebenslage, die sich dynamisch und mit weitreichenden Folgen für persönliches Wohlbefinden und soziale Teilhabe im Leben der Betroffenen auswirkt. Alltagsmathematische Praktiken wie beständiges Rechnen, Schätzen und Abwägen wird dabei angesichts eines (zu) geringen Haushaltsbudgets zu einer existenziellen Notwendigkeit im Alltag. Wie auf dieses prekäre Haushalten in Schuldensituationen eingegangen werden kann, ist daher für die strukturelle wie methodische Umsetzung der konzeptionell verankerten Schuldenprävention in der Sozialen Schuldenberatung von besonderer Bedeutung.

Das institut für finanzdienstleistungen e.V. (iff) veröffentlicht in Kooperation mit der Stiftung Deutschland im Plus in der Reihe Überschuldungsradar aktuelle Fragestellungen der Überschuldung in Deutschland und bietet ausgewiesenen Fachleuten ein Forum. Angelehnt sind sie an den jährlich erscheinenden iff-Überschuldungsreport.

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Ueberschuldungsradar30

institut für finanzdienstleistungen e. V. (iff)

Das institut für finanzdienstleistungen e. V. (iff) ist ein gemeinnütziges Forschungsinstitut, das seit über 30 Jahren für öffentliche Auftraggeber, Verbraucherverbände und privatwirtschaftliche Unternehmen auf nationaler und internationaler Ebene forscht. Das iff setzt sich seit seiner Gründung für den Zugang zu Finanzdienstleistungen ein und konzentriert sich vor allem auf finanziell verletzliche Verbraucher, insbesondere auf Alleinselbständige sowie überschuldete Verbraucher.

Überschuldungsradar (ehemals Überschuldungsschlaglichter)

Das Projekt Überschuldungsradar des Instituts für Finanzdienstleistungen (iff) in Kooperation mit der Stiftung Deutschland im Plus greift aktuelle Fragestellungen der Überschuldung in Deutschland auf und bietet ausgewiesenen Fachleuten ein Forum. Angelehnt sind sie an den jährlich erscheinenden iff-Überschuldungsreport. Mehr Informationen finden Sie hier.

„Deutschland im Plus“ – Die Stiftung für private Überschuldungsprävention

Die Stiftung „Deutschland im Plus“ engagiert sich für die private Überschuldungsprävention in Deutschland. Zu unseren Aufgaben zählen Bildungsmaßnahmen für Schüler, Bereitstellung von Informationen, Forschungsförderung sowie konkrete Beratung für Hilfesuchende. Unsere Arbeit fokussiert sich auf folgende Themen: finanzielle Bildung, Hilfe bei Schulden, Forschung. Mehr Informationen unter: www.deutschland-im-plus.de

Ansprechpartnerin

Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an: Dr. Sally Peters