Am 16.12.2021 fand die Online Tagung des Sachverständigenrats für Verbraucherfragen zum Thema „Verbraucherverschuldung in den Zeiten von Covid-19“ statt. Dr. Sally Peters hat die Tagung mit ihrem Vortrag „Verbraucherverschuldung in Deutschland: Konzepte, Stand und Entwicklung“ eröffnet. Sie ging dabei insbesondere darauf ein, dass die gesunkene Überschuldungsquote keineswegs ein Zeichen für Entwarnung seien. Die Konsequenzen würden sich in der Regel erst in der Wirtschaft und dann bei den Verbraucher:innen zeigen. Daher sei jetzt der passende Moment bei den bereits jetzt überlasteten Strukturen Entlastung zu schaffen, denn es sei mit einer weiter steigender Beratungsnachfrage zu rechnen.
Die negativen wirtschaftlichen Folgen der Pandemie verstärken auch die soziale Ungleichheit. Neben Frauen, die strukturell von Ungleichheit betroffen sind, sind auch Personen ohne Berufsausbildung eher finanziell von den Covid-19-Maßnahmen betroffen gewesen. Die Covid-19 Pandemie stellte aber hinsichtlich der Maßnahme der Verbraucherkreditstundung im letzten Jahr einen Meilenstein dar. Erstmals hat sich der Gesetzgeber hier proaktiv eingemischt, um Überschuldete zu unterstützen und hat das Paradigma „Geld hat man zu haben“ aufgebrochen. Gleichwohl wäre eine Verlängerung dieser Maßnahme wünschenswert gewesen, zumal sie ja zunächst den unangenehmen Begleiteffekt mit sich brachte, dass nochmals klargestellt werden musste, dass keine zusätzlichen Kosten seitens der Kreditgeber berechnet werden dürfen.
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