Mit der Onlinecommunity „Geldfreundinnen“ hat Anke Pauli eine Plattform geschaffen, wo sich Frauen untereinander und mit verschiedenen Finanzexpertinnen über Geldfragen zum Vermögensaufbau und zur Altersvorsorge austauschen können. Die Gründerin möchte Frauen ermutigen, sich für die eigene Zukunft finanziell abzusichern und Hemmungen angesichts vermeidlicher komplizierter Finanzfragen abzubauen.

Gender-Pay-Gap wirkt sich auch auf Rentenzahlungen aus

Der Durchschnittsverdienst von Frauen liegt im Durchschnitt 21 Prozent unter den von Männern. Die Ursachen liegen darin, dass Frauen häufiger in schlechter bezahlten Berufen arbeiten, selten Führungspositionen bekleiden und bundesweit fast jede zweite Frau in Teilzeit arbeitet. Diese Einkommenslücke wirkt sich auch auf die Rentenansprüche aus. Es sind daher vorrangig Frauen, die von Altersarmut betroffen sind.

Je höher die Rendite, um so höher das Risiko

Neben einen Finanzpolster für unvorhergesehene Ereignisse, sollen sich Frauen einen Überblick über ihre Einnahmen und Ausgaben verschaffen. Das klassische Haushaltsbuch oder eine App können dabei unterstützen. Eine Beratung bei der Rentenversicherung ist sinnvoll, um anhand der zu erwartenden Rente die Höhe der Versorgungslücke zu bestimmen. Bei dem Vermögensaufbau gilt es das sogenannte magische Dreieck aus Rentabilität, Sicherheit und Stabilität zu berücksichtigen. Passiv gemanagte Indexfonds, sogenannte Exchange Traded Funds (EFTs) eignen sich gerade für Anfängerinnen als Anlageform.

Kluge Entscheidungen treffen

Sich gründlich zu informieren sei die Grundvoraussetzung für eine sinnvolle Geldanlage, sagt Sally Peters, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Hamburger Institut für Finanzdienstleistungen. „Nur wer Chancen und Risiken kennt, kann kluge Entscheidungen treffen.“ Mit Blick auf die zu erwartende Rentenlücke müssen daher Frauen die Verantwortung für ihre eigenen Finanzen übernehmen. „Finanzielle Bildung gewinnt an Bedeutung und sollte schon an der Schule beginnen und in allen Bundesländern im Lehrplan verankert werden“, so die Finanzexpertin. Ebenso wichtig seinen aber auch Verbraucherschutz und Finanzmarktregulierung. „Es ist beides notwendig: bessere Rahmenbedingungen und die Fähigkeit, kompetente persönliche Entscheidungen zu treffen.“

Geld-Freundinnen-Tag am 22. Juni

Um Frauen in diesen Punkten zu unterstützen, hat Anke Pauli für den 22. Juni einen „Geldfreundinnen“-Tag organisiert,  bei dem sich Frauen miteinander informieren, austauschen und vernetzen können. Sally Peters wird dort u. a der Frage  „Warum Armut weiblich ist“ nachgehen.

Der vollständige Artikel im Hamburger Abendblatt