Prof. Dr. em. Peter Derleder ist am 4. Oktober 2018 nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 78 Jahren gestorben. Das iff verliert damit nach 35 Jahren Zusammenarbeit einen Freund und Mitstreiter.

Prof. Derleder war der einzige seiner Profession, der 1983 bei der Anti-Wucherkampagne von Verbraucherzentralen und iff unentgeltlich gutachtete und dabei für die durch Kettenkredite in Überschuldung gebrachten Kreditnehmer großes Gehör  in der Rechtsprechung fand, was an Aktualität nichts eingebüßt hat. Er war schon in den 1970ziger Jahren nach dem Wechsel von Kiel nach Bremen ein Hochschullehrer, der für sich strenge rechtsdogmatische Regeln anwandte und gleichwohl die wichtigste Rechtsfunktion, den Schutz des Schwächeren, zur Leitlinie seiner wissenschaftlichen Arbeit und Lehre machte. Schon in den 1970ziger Jahren brachte er auf eine Konferenz zum Konsumkredit zwei von ihm betreute überschuldete Straffällige mit und zeigte, dass es immer um Menschen geht. Er erwartete von seinen Studierenden aber auch den vielen Promovierenden mehr als Subsumtion. Wie kein anderer hat er sich einzigartig gleich in allen drei großen Rechtsgebieten persönlichen Schutzes, Wohnraummietrecht,  Arbeitsrecht und Verbraucherkreditrecht ausführlich betätigt und als Gelehrter wie als hoher Richter, als stellvertretender Verbandsvorsitzender wie Anwalt, als Lehrer und unermüdlicher Publizist sein Wissen unter Beweis gestellt.  Unsere letzte große Zusammenarbeit war dann auch das Buch über Life Time Contracts, das diese drei Rechtsgebiete zu einem übergeordneten Vertragstypus zusammenschließen möchte. Seinen Angehörigen und seiner Familie gilt unser Mitgefühl und Beileid. (UR)