5. Schlaglicht der Überschuldung von Rafael E. Huber, ZHAW, Zürich erschienen
Das 5. Schlaglicht zur Überschuldung von Rafael E. Huber, ZHAW, Zürich in der Reihe des instituts für finanzdienstleistungen e.V. (iff) in Kooperation mit der Stiftung Deutschland im Plus beleuchtet den verhaltensökonomischen Aspekt der Armut. Armut verstärkt die in den meisten Menschen vorhandenen Anlagen zu fehlerhaften finanziellen Alltagsentscheidungen und erschwert Verhaltensänderung. Als Ausweg empfiehlt Huber sogenannte Nudges und die Vermeidung von Stress.
Huber greift in seiner Analyse dabei auf Erkenntnisse der wissenschaftlichen Literatur zurück. Alle Menschen neigen dazu, im Zweifel den schnellen sicheren Gewinn einem erst in Zukunft liegenden, noch größeren Gewinn vorzuziehen. Generell werden Risiken über- und Chancen unterbewertet. Bei armen Menschen aber fehlt die positive Energie, um daran etwas zu ändern. Kommt Stress und Angst ausgelöst von Inkassounternehmen dazu, verschlechtert sich die Situation zusätzlich.
Helfen können sogenannte Nudges, Englisch für „Stupser“. Dabei werden Entscheidungen so gestaltet, dass man sich aktiv gegen eine rationale Handlung entscheiden müsste. So würde man lieber am Anfang des Monats bereits per Dauerauftrag Sparen, als auf die – dann wahrscheinlich nicht mehr vorhandenen Restbestände auf dem Konto zu bauen. Um richtige Entscheidungen zu treffen, sollte möglichst kein Stress vorherrschen. Bei Überschuldeten kann das bspw. heißen, dass Inkassounternehmen besser weniger Druck ausüben. Das hilft am Ende allen Parteien.
Die komplette iff Reihe „Schlaglicht der Überschuldung“ finden Sie hier.