Wie wichtig eine Bestandsaufnahme im Wildwuchs der finanziellen Allgemeinbildung an Schulen ist, erfährt man aus den Aktionen von LobbyControl, wie sie unten veröffentlicht wurden. Es ist noch eine kleine Gruppe aber sie ist wichtig und unbedingt auch in der finanziellen Allgemeinbildung an Schulen notwendig. Wir haben immer wieder darauf hingewiesen, dass die Bedenken, die z.B. auch Prof. Hedtke mit seiner Intiative formuliert, berechtigt sind: Banken und Versicherungen können nicht als Lehrer in Schulen auftreten. Unterrichtsmaterial kann nicht von Banken oder deren Ausgründungen entwickelt werden.

Die Evaluation von Bildungsprojekten durch die Marketingabteilungen von Banken nach Kontakten pro Schülerkopf ist ein Skandal. Der Verweis für Sachnachfragen an die Anbieter ist nicht hinnehmbar, die Darstellung eigener Produkte eine Gratiswerbung der Schulen für bestimmte Anbieter. Wir haben darauf hingewiesen, dass das Bildungsprojekt von Allianz und McKinsey in den Schulen, das die ausgeschiedene Bildungsministerin gleich blind unterstützte, im diametralen Gegensatz zu unserem Verständnis von Bildung und Jugend ist, weshalb das iff auch seine Mitarbeit verweigert hat. Umgekehrt kann daraus aber nicht der Schluss gezogen werden, dass Finanzdienstleister sich hier nicht engagieren dürfen oder sollen. Ohne dieses Engagement wird gar nichts passieren, weil die öffentliche Hand jede Ausgabe verweigert und auch das Praxisfeld nicht anbieten kann. Deshalb wiederholen wir noch einmal die Grundsätze der iff-Bildungsprogramme in den Schulen.

  1. Schüler in die Banken statt Banken in die Schulen.
  2. Statt fremdbestimmte Antworten (Produkte) auswendig zu lernen, die Fähigkeit zu erhalten, Fragen zu stellen.
  3. Das Wissen liegt nicht nur bei den Anbietern, Anbieter lernen auch von den Schülern.
  4. Finanzielle Bildung orientiert sich an den Bedürfnissen der Menschen und nicht den Bedürfnissen der Anbieter am Absatz. Deshalb gehört das Lernen zum Verzicht auf Finanzdienstleistungen zum Stoff.
  5. Lehren tun die Lehrer und nicht die Banker. Deshalb gehört die Lehrerfortbildung unabänderlich zum Programm. Auch die Lehrer sollten nicht darauf verzichten können.
  6. Banker müssen lernen Fragen von Kindern zu beantworten.

Der Rückzug einiger Anbieter aus der Finanzierung von Schulprojekten zugunsten direkter Werbeaktivitäten muss diskutiert werden