Liebe Freundinnen und Freunde des iff, liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren,

Im vergangenen Jahr haben wir zum 20jährigen Bestehen des iff die Neujahrsbriefe der letzten 14 Jahre unter dem Titel „Nachdenken über Geld” als Buch im Nomos-Verlag herausgebracht. Eigentlich sollte das reichen. Auch das Nachdenken ist vor Alterskrankheiten, Besserwisserei und Starrsinn nicht gefeit. Umgekehrt wird es schwer, den Sinn zu begreifen, wenn man bei den älteren Briefen glaubt, sie seien umsonst geschrieben worden, weil doch alles anders kam.

Diesmal daher kein Thema, das etwas nach vorne bringt, wie Wettbewerb, Vertrauen, Sicherheit und Solidarität sondern ein Nachdenken über „Scheinheiligkeit”, die gerade, wenn sie alles zu ersticken droht, einerseits wie 1848, 1918 und 1968 Gegenkräfte hervorbringt, sie dann aber auch wieder erstickt. Das iff war in gewisser Weise eine Antwort auf einen solchen Erstickungsprozess, indem es die praktische Unmöglichkeit, Ideen zu verteidigen, zu der Einsicht brachte, dass nur konkrete, empirisch mit Fakten unterlegte praxisnahe Forschung der Scheinheiligkeit nachhaltig die Basis und Akzeptanz entziehen kann. 40 Jahre nach dem Sommer 1968 in Berlin, Paris und Prag ist dies daher auch eine Reaktion auf die häufiger gestellte Frage „Was wolltet ihr damals eigentlich?” und ein Blick auf Irr- und Abwege, Sackgassen und falsche Propheten, die jeder Zukunft den Schein der Vergangenheit anlasten können.

Hier die Einleitungssätze der einzelnen Abschnitte. Der ganze Brief ist als pdf angehängt.

1. Der Sommer 68 gab individuelle Perspektiven und Erfahrungsmöglichkeiten. …

2. Viele in der damaligen Studentengeneration waren in einer Scheinheiligkeit aufgewachsen. …

3. Scheinheiligkeit hat auch mit Geld zu tun …

4. Liegt es am Geld selbst und ist die Scheinheiligkeit des Betruges, so wie man es 1968 nannte, „systemimmanent”? …

5. Es ist die Menge und die Kulturlosigkeit des Umgangs, die aus der Medizin die Droge, aus dem Essen die Fettsucht, aus dem Wein den Alkoholismus und aus dem Geldbesitz die Profitgier macht. ….

6. Nicht das Geld ist also scheinheilig, sondern die Menschen sind es, …..

7. Die neo-liberalen Gralshüter der Scheinheiligtümer pochen auf ihrem religiösen Recht, die Verhältnisse ausschließlich und verbindlich aus der Sicht des Investments und der Gewinnerzielung zu interpretieren, bei dem es eben ausreicht, dass aus Geld mehr Geld geworden ist, auch wenn dadurch niemand satt wurde. …

8. Der Kampf um die EU-Konsumentenkreditrichtlinie ging Anfang Januar zu Ende. ….

9. So schlecht wie den Kreditnehmern ging des dem iff 2007 nicht. ….

10. Wir sind in die Forschung zurückgekehrt, ohne uns zu verbiegen. ….

11. 2007 war auch das Jahr der internationalen Aktivitäten, in dem wir die zentrale ECRC Konferenz in Brüssel veranstalteten ….

12. Nachdem unser letzter Strategietag ….

13. Wir haben damit begonnen, die kalkhaltigen Eierschalen des Gründungsfiebers abzustreifen und dem Küken seine eigene Gestalt zu geben. ….

14. Natürlich geht ein solches Konzept nur, wenn es dafür auch Personen gibt. ….

Jetzt bleibt uns nur noch Ihnen für 2008 alles Gute zu wünschen und uns für den Leseaufwand zu bedanken sowie Sie ganz herzlich zu unserer Konferenz am 6./7. Juni in Hamburg (http://www.iff-hamburg.de/registration_form4_new.php) einzuladen.

Mit freundlichen Grüssen
Ihr
Udo Reifner